Pferdezucht in Sachsen & Thüringen

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DSP-Stutenchampionate: Siegerinnen von Escamillo und For Treasure VDL

Am Ende waren es kleinste Nuancen, die über die Titel entschieden. Freaky Friday von For Treasue VDL und Escamillo-Tochter Elizabeth wurden schließlich als Championessen gefeiert.

Bereits zum dritten Mal bot das in ein hochkarätiges Turnier eingebetette Herbstfestival des Deutschen Sportpferdes in Darmstadt den passenden Rahmen für die Entscheidungen um die Titel der DSP-Stutenchampionessen. Ein bestens präparierter Platz mit einladendem, für Jedermann offenstehendem Zelt des DSP, üppiger Blumenschmuck, dazu bestes Sommerwetter – besser hätte man diese Championate nicht inszenieren können.
Mehr Vermögen geht nicht
Den Auftakt machte das zahlenmäßig kleine, aber qualitativ feine Feld der Springstuten. Und schon in der Freispringgasse war „Freaky Friday“, die dreijährige Tochter des For Pleasure-Sohnes For Treasure VDL, über jeden Zweifel erhaben. Zwar war es Samstag und „abgefahren“ wirkte die schicke Schimmelstute auch nicht, abheben aber konnte sie vom Feinsten. Und so zückten die Juroren – Hengsthalter Gerd Sosath, Chef der renommierten Station im niedersächsischen Lemwerder, und Dr. Eberhard Senckenberg, langjähriger Leiter des bayerischen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger – für ihr Vermögen die erste 10 dieser Championate. Für Manier und die Galoppade gab es jeweils eine 9 – mit der Freispringnote von 9,5 führte die von Andreas Schorer im bayerischen Jengen aus einer Stute vom DSP-Elite- und Masterhengst Con Spirit gezogene Schimmelstute schon vor der abschließenden Präsentation am Sonntag auf der Dreiecksbahn das Feld an.
Da allerdings hatte eine andere die Nase vorn: Die ebenfalls dreijährige Fuchsstute Descara von Cador-Cassilano, deren Typ mit der Note 9,5 bewertet wurde, kam an der Hand wie schon im Freispringen auf eine Gesamtnote von 9,0. Am Ende durfte sich Freaky Friday mit der Gesamtnote 9,06 als DSP-Championesse feiern lassen, die von Georg Willkommer in Törwang gezogene Descara wurde mit insgesamt 9,0 Vize-Championesse. Wie gesagt, Nuancen. Auf dem Bronzerang folgte Cellestial-Tochter La Traviata. Gezogen wurde diese Schimmelstute von Heike und Wolfgang Kühnle, Sulzberg, aus einer Casiro I-Tochter, Aussteller war Anton Schindele jun. aus Unterthingau. La Traviatas Gesamtnote: 8,75.
„Die Stuten an der Spitze sind wirklich top,“ zollte Gerd Sosath den Züchtern Respekt. „Sie sind modern, haben einen sehr guten Ablauf am Sprung und verfügen über Vermögen und Übersicht.“ Was dem Hengsthalter aus der Wesermarsch außerdem positiv auffiel: „Wir haben hier natürliches Springen gesehen“, lobte er.
Elizabeth, die Queen
Auch die Dressurstuten machten den beiden Richtern die Wahl nicht leicht. Zur Queen wurde schließlich Elizabeth gekürt, deren mit einer Staatsprämie ausgezeichnete Mutter passenderweise „Queenie“ heißt. Und wieder gab es eine 10 – für die Bewegungsqualität der Escamillo-Tochter aus der Queenie vom DSP-Elitehengst Quaterback, gezogen und ausgestellt von Julia Voigtländer, Berlin. Für Typ, Fundament, Schritt und Gesamteindruck erhielt die Dunkelfuchsstute jeweils die 9,0 – Gesamtnote: 9,2.
Ebenfalls mit der 10 wurde die Bewegungsqualität der Vize-Championesse Damon’s Girl bewertet, für Fundament und Gesamteindruck gab’s wie für die Siegerin die 9, Typ und Schritt wurden mit 8,5 bewertet – 9,0 ihre Endnote, Schattierungen eben. Die – der Name lässt’s vermuten – Tochter des Damon Hill (Mutter von Licotus), auch sie eine Fuchsstute, stammt aus der Zucht von Celine Binder, Forchheim, und wurde von der Züchterin auch ausgestellt.
Miss Germany M ist der Name der drittplatzierten Dressurstute, einer Tochter des Morricone I, Sohn des Millennium, der im vergangenen Jahr vom DSP ebenfalls mit dem Prädikat „Elitehengst“ geadelt wurde. Gezogen und ausgestellt wurde die Rappstute von Reinhold Marschall aus Horgenzell. Auch sie beendete das Championat mit einem sehr guten Gesamtergebnis: Die 9 für Typ und Gesamteindruck sowie jeweils 8,5 für Fundament, Bewegungsqualität und Schritt ergaben die Endnote 8,7.
Ehrenpreise wie nirgendwo sonst
„Bei derart tollen Bedingungen und solchen Ehrenpreisen hätte man sich mehr Beteilung gewünscht“, so Eberhard Senckenberg. Vielleicht müsse man über den Zeitpunkt im Jahr nachdenken, gab Gerd Sosath zu bedenken. „Die meisten dreijährigen Stuten sind tragend auf der Weide und nicht in Championatsform“, erklärte er. Aber auch er kam auf die Ehrenpreise zu sprechen, denn dank großzügiger Sponsoren des DSP war für beide Siegerstuten je ein Böckmann-Pferdeanhänger ausgelobt. „Sensationell und eine großartige Wertschätzung“ nannte Gerd Sosath das, „solche Ehrenpreise für dreijährige Stuten gibt es nirgendwo sonst.“ Pm DSP